Historie der Löscheinheit
Der Ursprung unserer Einheit reicht bis in das Jahr 1912 zurück. Auf die Initiative der Bevölkerung – hier sind maßgeblich Brandmeister Peter Heckelsberg (Haus Dürresbach), Ferdinand und Peter Schüchter, Johann Richarz (Söven) und Josef Hovenbitzer, Adolf Trimborn und Johann Engels (Rott) zu nennen – wurde der „Löschzug V Rott-Söven-Dambroich“ gegründet. Zur anfänglichen Ausstattung zählte eine fahrbare Saug- und Druckspritze, die im Spritzenhaus Söven untergebracht war. Die Kameraden waren mit Tuchröcken und Helmen ausgestattet. Steiger erhielten die vorgeschriebene Steigerausrüstung, Spritzenmannschaften Leibgurte und Ordnungsleute Mützen, Armbinden und Absperrleinen.
Zu größeren Veränderungen kam es unter der nationalsozialistischen Regierung ab dem Jahr 1933. Im Zuge der Gleichschaltung wurden Parteien, Vereine, Verbände und Medien auf die politischen Ziele der Nationalsozialisten hin ausgerichtet. Juden konnten beispielsweise zunächst nur dann der Feuerwehr angehören, wenn der Vater im Ersten Weltkrieg gekämpft hatte, später wurde ihre Mitgliedschaft gänzlich verboten. Allen vor allem personellen Widrigkeiten zum Trotz konnte ein wirksamer Feuerschutz während des Zweiten Weltkriegs (1939-1945) aufrechterhalten werden.
Sukzessive wurde die technische Ausstattung erweitert und verbessert. So konnte 1931 eine Motorspritze des Hennefer Löschzugs in Betrieb genommen werden, die bis zu drei Strahlrohre mit 800-1.000 Liter Wasser pro Minute versorgen konnte. Allerdings führte der gestiegene Wasserverbrauch dazu, dass eine zentrale Wasserversorgung mit konstanten Druckverhältnissen für eine reibungslose Inbetriebnahme benötigt wurde. Diese wurde auf privater Basis 1935 fertiggestellt. Söven wurde fortan durch eine Quelle am Südosthang von Rott mit Wasser versorgt. Die Löschwasserversorgung in Westerhausen und Oberbuchholz wurde in Eigeninitiative gewährleistet. So wurde in über 100 Stunden Schwerstarbeit in Oberbuchholz durch den Löschzug V ein Löschteich angelegt. Ebenso wurden in Westerhausen zwei Zisternen errichtet. Auch der Sövener Brandweiher wurde wieder hergerichtet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg meldeten sich im gesamten Kreis viele erfahrene Wehrleute, Jugendliche und Kriegsheimkehrer zum freiwilligen Dienst bei der Feuerwehr. Der „Löschzug V Rott-Söven-Dambroich“ trug dem gesteigerten Interesse Rechnung, indem er drei selbstständige Einheiten bildete. Der gemeinsame Austausch, die theoretische und praktische Ausbildung, das Zusammenwirken im Ernstfall sollte dabei jedoch nicht aus dem Auge verloren werden. Als Garanten für die gute Zusammenarbeit und Zusammenwirken sind vor allem Georg Behr (Löschgruppenführer Söven 1948-1960), Heinz Radermacher (Löschgruppenführer Söven 1960-1971) und Brandmeister Berger zu nennen.
Im Jahr 1969 kam es auf kommunaler Ebene zu Neuordnungen. Dies ging auch an den selbstständigen Einheiten Rott, Söven und Dambroich nicht spurlos vorüber. 1971 wurde in Westerhausen mit Rolf Müller ein neuer gemeinsamer Löschgruppenführer für die nun neu gegründete Löschgruppe Söven gewählt.
Im Laufe der Jahre erweiterte sich das Aufgabenspektrum. Neben der reinen „Feuerabwehr“ gehört technische Hilfeleistung wie bei allen Feuerwehren zum Kerngeschäft. Darüber hinaus verfügen wir über die Zusatzqualifikationen der Wasserförderung über lange Wegestrecken und der Höhensicherung / erweiterten Absturzsicherung.
Als ein in negativer Hinsicht prägendes und einschneidendes Erlebnis gilt der Brand unseres Gerätehauses am 6.6.2022. Nach einer Übergangsphase, in der unsere Fahrzeuge und Gerätschaften, die zum großen Teil neu zu beschaffen waren, in behelfsmäßigen Unterkünften in Söven und Dambroich zwischengelagert wurden, konnten wir im Jahr 2023 unser neues Feuerwehrgerätehaus in der Sövener Straße 112 beziehen.
Seit dem Jahr 2023 führen wir den Namen „Löscheinheit Söven“.
Vom Spritzenhaus zur Feuerwache
Brand des Feuerwehrgerätehauses
Der 6.6.2022 wird wohl jedem Mitglied der Löschgruppe Söven in Erinnerung bleiben. Ein Datum, das wohl eine der dunkelsten Stunden in der Geschichte der Sövener Feuerwehr markiert.
Gegen 23 Uhr wurden wir über die Melder alarmiert. Dass der Brand, zu dem wir alarmiert wurden, zur Adresse unseres eigenen Feuerwehrgerätehauses führte, dürften im ersten Moment wohl nur die wenigsten von uns realisiert oder gar für möglich gehalten haben. Zur bitteren Wahrheit wurde dies erst beim Eintreffen, als uns der Zugang zu unserer Ausrüstung und den Fahrzeugen durch dicken schwarzen Rauch versperrt wurde. Immer noch ungläubig und schlimmer noch – tatenlos – mussten wir mit ansehen, wie sich die Flammen um die Garage des MLF (Mittleres Löschfahrzeug) auf den Dachstuhl ausweiteten.
Die zur Verstärkung herbeigerufenen Kameradinnen und Kameraden der umliegenden Löscheinheiten konnten die weiteren Fahrzeuge aus dem mittlerweile im Vollbrand stehenden Gebäude retten und letztlich den Brand erfolgreich bekämpfen. Bis in die frühen Morgenstunden waren die insgesamt rund 80 Kameradinnen und Kameraden noch mit den Nachlöscharbeiten beschäftigt.
Wie sehr ein Brandereignis die Betroffenen bestürzt und lähmt wurde uns hier deutlich vor Augen geführt, handelt es sich doch bei dem Feuerwehrgerätehaus nicht etwa um eine bloße Unterbringung von Fahrzeugen, Gerätschaften und der Ausrüstung. Vielmehr handelt es sich bei diesem Gebäude um einen zentralen Ort für Versammlungen, Kameradschaft, feierliche, fröhliche und gesellige Momente. Dieser Ort wurde kurzum improvisiert auf das angrenzende Fußballfeld verlegt und mit Pavillons, Bänken und Tischen trotz einsetzenden Regens zu einem Zentrum, wo der kameradschaftliche Zusammenhalt unserer Einheit gelebt wurde. So konnten wir gemeinsam die Ereignisse verarbeiten und vor allem wieder neuen Mut schöpfen bis hin zu einer geschlossenen Haltung, dass wir uns von so einem katastrophalen Ereignis nicht unterkriegen lassen werden. Nicht die Löschgruppe Söven!
Dank großartiger Unterstützung aus den Reihen der Bevölkerung und von Seiten der Stadt Hennef konnten wir bereits drei Tage nach dem Brandereignis unsere Fahrzeuge in Söven und Dambroich unterstellen. Auch Schulungsräume und provisorische Schutzkleidung konnten kurzfristig organisiert werden, um die Einsatzbereitschaft wiederherzustellen.
[Anmerkung: Als Brandursache konnte die Polizei nach ihren Ermittlungen sowohl Brandstiftung als auch Fremdverschulden ausschließen. Ein technischer Defekt an einem Fahrzeug war der Auslöser des Brandes.]
Tag der offenen Tür am 19.6.2022 – Jetzt erst recht!
Ein großer festlicher Tag wie Tag der offenen Tür wird stets von langer Hand geplant. Essen, Getränke, Tische, Bänke, Grills, Geschirr und Besteck, Pavillons, Musik- und Lautsprecheranlage, Unterhaltungsangebote für Kinder, Ausstellungsfahrzeuge und -gerätschaften, Einladungen und vieles mehr wollen natürlich organisiert und vorbereitet sein. Was allerdings, wenn knapp zwei Wochen vor einem solch festlichem Ereignis der Veranstaltungsort und mit ihm die zahlreichen Gegenstände in Flammen aufgehen? Sagt man den Tag der offenen Tür ab? Nein! Ermutigt durch die Kameradinnen und Kameraden und die überwältigende Anteilnahme der umliegenden Bevölkerung sagten wir uns: Jetzt erst recht!
Unter diesem Motto stürzten wir uns in die nun zu improvisierenden Vorbereitungen. Dank der Vielzahl an tatkräftigen Unterstützern gelang es, am Sonntag, den 19.6.2022 auf dem Gelände der benachbarten Kastanienschule Söven ein Fest auszurichten, welches uns bis zum heutigen Tag im Gedächtnis bleibt. Festzelte, Mobiliar, Imbiss- und Getränkewagen, Grills, Speisen und Getränke, Live-Musik, Tanzdarbietungen, Fahrzeugausstellungen sowie -vorführungen, Unterhaltungsangebote für Groß und Klein und vieles mehr konnten in Windeseile und unermüdlichen Einsatz organisiert werden. Der Besucherandrang bei sommerlich warmem Wetter war riesig. Nachdrücklich beeindruckte uns die besondere Atmosphäre dieses Tages. Wir fühlten uns durch die uns entgegengebrachte Solidarität der zahlreichen Kameradinnen und Kameraden der umliegenden Feuerwehren, ortsansässigen Firmen und Vereinen, Institutionen, die Familien, die Freunde und der gesamten Bevölkerung derart gerührt, dass sogar die ein oder andere Träne der Rührung verdrückt wurde. Was für eine Achterbahn der Gefühle! Was für ein Glücksgefühl, zu wissen, dass man derart geschätzt wird! Vielen, vielen Dank!
Unter anderem möchten wir uns an dieser Stelle auch namentlich herzlich bedanken:
- Freiwillige Feuerwehr Sankt Augustin
- Freiwillige Feuerwehr Königswinter
- Freiwillige Feuerwehr Siegburg
- Freiwillige Feuerwehr Lohmar
- Freiwillige Feuerwehr Bad Honnef
- Freiwillige Feuerwehr Troisdorf
- Freiwillige Feuerwehr Neunkirchen-Seelscheid
- Freiwillige Feuerwehr Ruppichteroth
- Freiwillige Feuerwehr Eitorf
- Freiwillige Feuerwehr Unkel
- Freiwillige Feuerwehr Hennef
- Michael Dahm (Imbiss „Wurst Michel“)
- Familie Franz Drecker („Zum alten Turm“)
- Familie Ulrich Woith
- Familie Frank Hardt
- Familie Malte Arnold
- Audio Music Neunkirchen-Seelscheid
- Gilgen’s Bäckerei & Konditorei
- Bauhaus Hennef
- DRK Hennef
- DRK Bereitschaft Bonn
- Stadtverwaltung Hennef
- Baubetriebshof der Stadt Hennef
- Kastanienschule Söven
- SKC Söven
- TSG Rot-Weiß Söven
- Sövener Naaksühle 1987
- KG Quer durch de Waat
- Junggesellenverein Dambroich
- Pfarrverband Hennef-Rott
- Bürgerverein Söven
- Bürgerverein Rott
- Bürgerverein Dambroich
- Bürgerverein Kurscheid
- Brauchtumsverein Rauschendorf
- SSV Happerschoß
- Sportverein Rottbitze
- TV Rott
- Bürgermeister der Stadt Hennef Mario Dahm
- Stellvertretender Bürgermeister Thomas Wallau
- Erster Beigeordneter Michael Walter
- Zweiter Beigeordneter Martin Herkt
- Landtagsabgeordneter Jonathan Grunwald
- lokale Politik aller Fraktionen
- lokale Presse für ihr Interesse
- CologneUnplugged (Band, Live-Musik)
- den Anwohnerinnen und Anwohnern der umliegenden Straßen für ihr Verständnis
- allen helfenden und unterstützenden Personen